Am ersten Tag, als sie mich vom Flughafen abgeholt haben und wir noch eine 3-stündige Autofahrt vor uns hatten, konnte ich überhaupt nicht reden und verstanden hab ich auch nicht besonders viel (vielleicht auch weil ich super nervös war). Die erste Nacht war schrecklich. Ich bekam unerwartet viel Heimweh und wäre am liebsten in den nächsten Flieger nach Hause gestiegen.
Der zweite Tag verging wie im Flug. Ich hätte zwischen durch immer wieder fast zum weinen begonnen, weil ich einfach die ganze Zeit an meine Liebsten denken musste. Da wir aber viele organisatorische Dinge erledigen mussten blieb mir fürs traurig sein nicht viel Zeit.
Der dritte Tag war mein erster Schultag und ich war unglaublich nervös. Werde ich sie verstehen? Werden sie mich mögen? Wird überhaupt irgendwer mit mir reden?
Im Endeffekt war es wirklich toll. Meine Gastschwester Iratxe hat mich gleich mit ihren Freundinnen aus meinem Jahrgang mitgeschickt und die waren alle unglaublich nett! Ich war zwar ein bisschen verloren und verstand nicht so viel aber es war ok. Auch die Lehrer sind total nett und hilfsbereit. Ich bekomme extra Aufgabe damit ich schnell Spanisch lerne und muss daweil einmal keine Tests in den schwierigen Fächern schreiben. Am Nachmittag sind wir nach Palencia gefahren (ich wohne in einem Vorort namens Grijota) und haben noch ein paar Sachen besorgt.
Heute war ich wieder in der Schule und hab noch ein paar Leute kennengelernt. Mein ganzer Jahrgang ist hilfsbereit und zuvorkommend und wenn ich etwas nicht versteh versuchen sie es mir irgendwie in Englisch zu erklären (was recht schwierig ist da die meisten kein Wort englisch sprechen- deswegen hab ich auch immer ein Wörterbuch dabei :D). Ein Fach das mir besonders gut gefällt ist Theater. Wahrscheinlich aber auch nur weil es in Englisch ist und es deswegen das einzige Fach ist in dem ich etwas verstehe. Das Verstehen und das Sprechen geht heute schon viel besser als am Anfang. Ich rede viel mit meiner Gastfamilie über das Schulsystem, die Gebäude und das alltägliche Leben in Österreich und sie helfen mir sehr.
Das Leben insgesamt:
Es ist alles sehr anders als in Österreich.
In meiner Familie essen sie hauptsächlich Fertigessen (von dem ich leider arges Bauchweh bekomme). Ich hab ihnen aber erklärt, dass ich in Österreich ganz viele Früchte und ganz viel Gemüse gegessen habe, deswegen gehen wir morgen auch einkaufen. Sport betreiben sie nicht wirklich. Meine Gastschwestern (Iratxe und Zuriñe) gehen einmal in der Woche reiten aber das nur für eine halbe Stunde. Ich hoffe aber trotzdem, dass ich auch bald reiten kann, da ich es nicht verlernen will :)) Heute sind wir aber durch das Dorf gegangen damit ich schauen kann wo ich hoffentlich bald laufen gehen kann.
Die Schule ist ein größer als das GIBS aber auch nicht so riesig. Es ist schwerer als erwartet, da ich nicht wirklich viel verstehe, aber wie schon oben erwähnt sind alle sehr hilfsbereit.
Was mich aber sehr verwundert hat ist, dass es hier ganz normal ist dass man 1 bis 2 mal eine Klasse wiederholt. In meiner Klasse selbst gibt es einige die zum Beispiel jetzt schon 18 sind. (sie würden auch in Österreich in die 6. gehen)
Hier ist es außerdem viel schmutziger als in Österreich. Das Haus ist ein dreckig (bin aber auch von zu Hause ein unglaublich sauberes Haus gewöhnt- Danke Mama!) und auf den Straßen liegt überall Müll. Mülltrennung existiert hier glaub ich auch nicht, genauso wenig wie Wäschetrennung (also werden meine weißen Leiberl bald eine andere Farbe bekommen).
Das Dorf in dem ich wohne ist wirklich schön mit vielen großen Häusern und mit vielen Feldern/Parks.
Was mir auch neu ist, dass die Hunde alle draußen schlafen und man mit ihnen nicht wirklich viel Gassi geht.
Außerdem gibt es hier sogenannte "urbanizaciones"(Siedlung). Das ist nichts anderes als sehr sehr viele identische Häuser nebeneinander. Das gibts zwar auch in Österreich, aber hier ist eine riesen große Mauer um diese Häuser und viele Häuser sind dazu auch noch video überwacht.
Mir gehts eigentlich ziemlich gut! Es ist zwar wirklich schwer aber ich weiß, dass es leichter wird! Ich hoffe ich finde noch ganz viele Freunde und werde hoffentlich eine schöne Zeit haben!
Ich vermisse zu Hause (Familie+Freunde) sehr aber da muss ich jetzt durch ich will ja Spanisch lernen! :)
| Ausblick von meinem Zimmer |
| Die Siedlung ("Urbanizacion) |
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